Sachs, Gunter  Die Akte Astrologie, Goldmann Verlag, 3. Auflage 1997

 

Ich habe Vorurteile gegen ein Buch, welches sich mit Astrologie beschäftigt und von einem Nicht-Astrologen verfasst wurde, gegen Sonnenstandsastrologie, gegen Bestseller, gegen Playboy-Autoren und vor allem gegen Statistik in der Astrologie.

Trotzdem fand ich das Buch zum Durchblättern und Neugier-Befriedigen nicht schlecht. Ein Laie kann vielleicht nur das Triviale dieses Buches auf sich wirken lassen. Es regt jedoch den, der sich schon länger mit Astrologie beschäftigt zu Fragen an: wie kommt es, dass Waagen am häufigsten von allen Tierkreiszeichen Selbstmord begehen? Warum werden die Sommerzeichen seltener Landwirte? Oder man speichert ab, dass Löwen mehr zu Hirnschlag neigen und Widder mehr zu alkoholischer Leberzirrose und Dickdarmerkrankungen neigen. Ich weiß nicht, ob ich das so glauben soll. Ich glaube jedenfalls, dass Sonnenstände eigentlich nicht viel über Krankheitsdispositionen oder Berufe aussagen, noch weniger über die Persönlichkeit. Doch in Einzelauszählungen kann es wieder interessant sein. Genauso kann man mittels der Statistik eigentlich kaum astrologische Gesetzmäßigkeiten finden. Das haben Freiherr von Klöckler, die Gebrüder Gauquelin und Karl Ernst Krafft schon vor ihm auf zumindest astrologisch besserem Niveau versucht. Doch es ist etwa so, als wollte man in einem Buch die Anzahl der Wörter „ist“, „ich“, „haben“, „werden“ „sollen“, „teilweise“ usw. herausstellen, um etwas über den Inhalt des Buches zu sagen oder es mit Büchern der gleichen Anzahl von diesen Wörtern zu vergleichen.

Ein Horoskop ist der komplexe Zusammenhang sehr vieler verschiedener Faktoren. Schon eineiige  Zwillinge, die nur  5 Minuten auseinander geboren sind, haben schon oft völlig verschiedene Charaktere und Schicksale, welche man auch astrologisch bestimmen kann.

Daher kann ich mich bei diesem Buch nicht entscheiden, ob es auf einen Kaufhauswühltisch gehört oder doch die ein oder andere gute Anregung geben kann.

(CB, September 2009 Berlin)